Die Tage. {unsinn 14.04.17}

Kämpfe mit WordPress und installiere ein neues Theme zwar erfolgreich – dann aber werden die Icons, die zu den unter jedem Eintrag angezeigten Kategorien und Kommentaren gehören, nicht angezeigt. Jedenfalls halte ich sie für Icons, also kleine Bildchen und suche verzweifelt jedes Verzeichnis danach ab, aktiviere andere Themes und finde irgendwann (nach Tagen) heraus, dass es eben keine Bildchen sind, sondern ein Teil einer Schriftart, die sich im Theme-Ordner befindet. Da die ganzen anderen Schriften auf der Seite richtig angezeigt werden, kam ich nicht früher darauf, dass die kleine Sprechblase und das andere Ding Zeichen aus einer Schriftart sein könnten. So aber ist mir auf einen Blick klar, dass aufgrund meiner nicht ganz standardmässigen Ordnerstruktur die ttf-Datei nicht da liegt, wo das CSS-File sie vermutet – ich vervollständige die URL und das Problem ist gelöst.
Dann staune ich über mich selber, fehlende oder nicht geladene Schriften sind eigentlich ein Teil meines täglichen Lebens, aber wenn sie mir im Internet statt im InDesign begegnen, erkenne ich sie nicht. Minutenlanges Kopfschütteln. ganzer Eintrag // read more

Es roch nach Sommer.

{geschrieben am 27. November 2013, gefunden heute}

Als ich am Montagabend aus dem Büro kam, war ich verwirrt. Irgend etwas stimmte nicht.
Es war halb sechs Uhr abends, es war dunkel, es war kalt und – es roch nach Sommer.
Wie eine dieser kalten Frühsommernächte roch es, wenn das Gras gerade zum ersten Mal geschnitten wurde und die Luft mit dem würzigen Duft erfüllt, der dem Erstschnitt vorbehalten ist. Nie riecht eine Wiese zweimal so, wie sie es im Spätfrühling oder Frühsommer, jener Zwischenjahreszeit, tut.
Dieses Frühsommerheu riecht, wenn es noch kein Heu ist, sondern bloss als halbtrockenes Gras auf der Wiese liegt und zögerlich trocknet, nach vielen Dingen. Ich bin nicht sicher, ob ich die einzige bin, die es bemerkt, denn wenn ich mit Leuten darüber rede, sagen die: «getrocknetes Gras riecht nach … getrocknetem Gras. Wonach soll es denn sonst riechen?»
Vielleicht rede ich nicht mit den richtigen Leuten.
Jedenfalls riecht der erste Schnitt nach allerlei Dingen. Nach etwas süssem, herbem, nach Kräutern und winterschwerer Erde. Nach Eiscreme, Schokolade und nach frisch aufgeschnittener Gurke, nach Schneeglöckchenwurzeln, nach Käferschweiss. Und wenn eine Nacht so riecht, mitten im Herbst, nachdem es bereits geschneit hat, dann verwirrt mich das in höchstem Grade. ganzer Eintrag // read more

sagen, wie es ist.

{geschrieben am 7. August 2013}

Ich lese http://demenzfueranfaenger.wordpress.com/.

Zora schreibt, wie es ist.
Ähnlich wie ich, glaube ich. Ich schreibe auch, wie es ist, habe ich das Gefühl, während des Schreibens; ich schreibe, dass ich am Waldlang entlang ritt und dass da Mücken tanzten, beleuchtet von seltsam blauem Licht, und dann lese ich in einem Kommentar dass meine Welt zauberhaft erscheint und irgendwie unwirklich und ich kann mir nicht vorstellen, was die Kommentarschreiberin damit meint, weil ich das schliesslich ja alles so erlebt habe wie ich es aufgeschrieben habe, jedenfalls meistens und beinahe.
Mir fallen die kurzen Sätze auf. Sie gefallen mir. Sie gefallen mir umso mehr, weil ich kaum in der Lage bin, kurze Sätze zu schreiben; immer wieder ertappe ich mich dabei, absatzlange Sätze zu verfassen, weil ich denke, dass man mich nicht versteht, wenn ich mich nicht lang und breit erkläre, dabei irgendwie vergessend, dass ich potenzielle Leser wahrscheinlich eher verwirre, je mehr und je genauer ich schreibe, dabei sollte ich es eigentlich wissen, denn wenn ich rede, verhält sich das ja genau gleich. (Ja, der war jetzt absichtlich so lang.) ganzer Eintrag // read more

Telefonhörergedicht. {laura pendelt-01}

Manchmal laufen Dinge nicht so, wie man es geplant hatte. Und meistens ist man daran nicht selber schuld. Und dann ärgert man sich.
Mir passierte heute genau das Gegenteil. Begonnen hat diese Geschichte am Sonntag. Ich bin mit dem Velo zum Stall gefahren, habe das Monsterpferd, das Springpferd und das Rundpferd geritten und danach allerlei Lederzeug geputzt. Dann habe ich das Velo in einer leeren Box abgestellt und bin zu Fuss nach Hause spaziert. Ich wusste ja, dass ich erst am Mittwoch wieder im Stall sein würde, dann zwei Pferde zu bewegen hätte und dass ich dann wahrscheinlich froh wäre, wenn ich nicht abends um zehn Uhr noch 40 Minuten durch den Regen laufen muss. ganzer Eintrag // read more

Die Stille, so laut {Unsinn 12-11-28}

Ich sehe nicht so gut. Ich sehe nicht direkt schlecht, nur einfach nicht so gut. Ohne Brille kann ich noch knapp ein Buch lesen, alles was weiter als eine halbe Armlänge von meinem Gesicht entfernt ist, sehe ich nur unscharf. Das ist weder eine seltene Schwäche, noch ist es irgendwas, das mich in meinem Leben extrem beeinträchtigt, eigentlich könnte ich sogar sagen, dass es mich überhaupt nicht stört (ausser, wenn ich mit meiner Freundin schwimmen gehe, die Linsen verloren habe und sie unter all den anderen Badegästen nicht mehr erkenne, sobald sie mehr als drei Meter von mir entfernt ist).
Allerdings scheint diese nicht sehr seltene und auch nicht weiter beeinträchtigende Sehschwäche in meinem Körper etwas ausgelöst zu haben: ich rieche und höre sehr gut. Und DAS wiederum ist manchmal nur sehr schwer zu ertragen. ganzer Eintrag // read more

Unsinn 12.09.13

Es ist Donnerstag, aber eine Weile lang denke ich, es sei Freitag. Warum, kann ich mir nicht erklären, es ist nicht so ein «yeah, morgen muss ich nicht früh aufstehen»-Gefühl. Der Tag fühlt sich ganz einfach nicht wie ein Donnerstag an. Es ist ähnlich wie letzten Sonntag, als ich mitten in der Nacht aufwachte und überzeugt war, drei Stunden später aufstehen und ins Büro gehen zu müssen. Aufstehen musste ich zwar, aber statt ins Büro zu gehen und den Plattenentwickler zu putzen, musste ich in den Stall radeln und Boxen ausmisten. ganzer Eintrag // read more

Nachtzugfreuden

Letzte Nacht bin ich seit Jahren zum ersten Mal wieder mit einem Nachtzug nach Hause gefahren. Normalerweise schaue ich, dass ich den letzten regulären Zug erwische, da mich der Nachtzuschlag von 5 Franken reut. Jetzt, wo ich das so tippe, merke ich, wie blöd es klingt, wie blöd es wahrscheinlich auch ist, wenn man bedenkt, wieviel Sicherheitspersonal die SBB beschäftigen muss, damit Leute sich überhaupt trauen, in diese Nachtzüge einzusteigen.
So erstaunte es mich eigentlich, dass ich relativ viele allein reisende Frauen antraf, nachts zwischen zwei und drei. Klar, ich war auch eine von ihnen, und wahrscheinlich ging es ihnen genau wie mir, sie waren irgendwo und haben einen anderen Heimweg als die anderen. Und ich beobachtete, dass sie, wie ich, am Bahnhof ein wenig in die Nähe von anderen Frauen standen. Und sich im Zug in benachbarte Abteile setzten. Eine unausgesprochene Einigkeit, ein «ich kenne dich zwar nicht, aber wir halten zusammen, ja?» ganzer Eintrag // read more