unsinn 6.1

Ich brauch irgend einen immer wieder zu verwenden Titel für Einträge, für die mir sonst kein Titel einfällt. Solche gibt es eigentlich viele. Nicht unbedingt hier. Aber es gibt sie. Natürlich könnte ich jedes Mal ein dickes Buch aufschlagen und einen Pfeil darauf werfen und das getroffene Wort als Titel verwenden, aber ich habe keinen Pfeil. Unter anderem.
Oder ich könnte auch anfangen, meine Lieblingswörter zu sammeln und mir eine Methode ausdenken, wie ich da für jeden Eintrag ein per Zufall ausgesuchtes Wort herauspflücke. Aber.

Egal. Unterdessen hab ich beinah vergessen, was ich eigentlich schreiben wollte.

Es ist der erste Juni und es war ein kalter Tag. 13 Grad heute früh im Schlafzimmer. Eigentlich angenehm, aber nach den warmen Nächten der letzten Wochen war es ein richtiger Kälteschock. Es ist der erste Juni und ich hab beim Reiten die Jacke getragen nach einem Mai voller Trägertop-Ritte.  Es ist der erste Juni und das feuchte Gras roch heute so gut, dass ich mich am liebsten hinein gelegt hätte. Es ist der erste Juni und der Himmel trug Grau, ganz verschiedene Grau. Und, wie ich auf dem Heimweg im Dunkeln bemerkte, hinter dem Grau auch gelb und rot und orange. Der nächstgelegene Berg, der eher ein Hügel ist, hielt sich hinter einem hellgrauen Nieselregenvorhang versteckt. Es ist der erste Juni und ich wünschte mir, ich könnte mit meinen Augen Fotos schiessen. Ich hätte Fotos gemacht von den Monsterpferdeohren und vom nassen Gras, vom feuchten Monsterkater, von den vielen Weinbergschnecken und ganz viele vom gelborangegrauen Himmel. Und von Wolken. Und dann hätte ich Wolken gegessen, bis ich davon geflogen wäre. Von den hellgrauen Wolken hätte ich gegessen, vielleicht auch von der gelben. Und dann wäre ich davon geschwebt und im Hintergrund hätten Noah and the Whale The First Days of Spring gespielt. Mit Geigen und allem.

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