{«Es sagt mir nichts, das sogenannte Draussen» (Theaterstück von Sibylle Berg, ein Gastspiel des Maxim Gorki Theaters Berlin)}
Als ich aus dem Schauspielhaus komme, glänzt der Asphalt regennass. Pfützen liegen da, Menschen treten hinein, ich komme unter dem Dach hervor und denke
E S S O L L S O M M E R S E I N
Und ich male mir aus, wie es Sommer ist und die Strasse dampft und wie ein kleiner süsser Sommersturm gewütet hat, während drinnen die vier jungen Damen tobten; wie vor zweieinhalb Jahren ein Sturm die Bäume vor dem Bernhardtheater entastet hat und die Äste dann da lagen, als wir in die Pause gingen beziehungsweise kamen und ich staunte, weil man drinnen vor lauter Theater überhaupt nichts gehört hat von dem Tosen draussen.
Das stelle ich mir also vor, dampfende Strasse und das Rauschen eines abflauenden Sommersturms in den Ästen der Bäume, die ja glücklicherweise (wenn auch in schwindender Zahl) noch in der Stadt herumstehen. Ich würde eine leichte, weite Jacke tragen, weil es Frühsommer ist und abends noch kühl, aber ich wäre zufrieden und vielleicht wäre meine Hand in einer anderen Hand.