Unsinn 14.04.24

Um sechs Uhr befinde ich mich in einem Zustand zwischen Wachen und Schlafen, ich bin eigentlich wach, liege mit offenen Augen da, träume aber gleichzeitig weiter irgendeinen Quatsch und kann mich nicht bewegen. Ich fühle meinen Körper, wie er schwer auf dem Futon liegt und langsam zu versinken scheint, eins wird zuerst mit der Matratze, dann mit dem Lattenrost darunter, während von oben her die Decke sich verflüssigt und mit meiner Haut verschmilzt, bis ich verschwunden bin, aufgesogen vom Leintuch, das zuunterst liegt. Während dieses Vorgangs versuche ich, herauszufinden, wie ich da denn eigentlich liege, ist mein rechter Arm hinter oder vor mir auf der Matratze positioniert? Liegen meine Beine gerade übereinander, nebeneinander? Habe ich ein Knie angewinkelt, wie meistens? Und wo ist mein linker Arm? Für einen kurzen Moment fühlt es sich an, als läge mein Kopf zwei Meter neben dem Rest, zweihundert Zentimeter neben diesem nutzlosen Haufen Fleisch und Knochen. Genau so fühlt es sich nämlich an, kurz vor dem Verflüssigen, abwechslungsweise – im Sekundentakt wechselnd– als lägen alle Glieder auf einem Haufen, dann wieder, als wären sie wild im Raum verteilt. Keinerlei Zusammengehörigkeitsgefühl ist vorhanden, ich kann ja nicht einmal sagen, wo mein Hintern sich befindet, wo meine Füsse, bewegen ist unmöglich. ganzer Eintrag // read more

unsinn 14.04.23

Zum ersten Mal reiten mit dem neuen Helm. Nach einer Stunde kein Kopfweh, der Schädel wird halbwegs gut belüftet, das Futter ist wasch- und austauschbar, der Drehknopf zum anpassen der Grösse drückt nicht und halbwegs passabel ausschauen tut das Ding auch. Im Laden habe ich Helm um Helm anprobiert, sogar schweineteure Modelle von Uvex, aber alle haben sie irgendwo gedrückt oder gezwickt oder gekratzt. Kriterien waren: waschbares und/oder austauschbares Futter; kein Samt- oder samtähnlicher Bezug, weil wenn man einmal damit im Sand gelegen hat, wäscht auch der stärkste Starkregen die Spuren nicht mehr weg; leicht; optisch halbwegs tragbar. Ich hatte mir vier Modelle notiert, eines davon gab es im Laden gerade nicht, zwei davon waren so unbequem, dass ich nach einer Minute Kopfschmerzen bekam und der vierte, den ich dann auch gekauft habe, passte sofort, fühlte sich angenehm an und war zudem noch der günstigste. ganzer Eintrag // read more

unsinn 13.12.20

Ich erwache um sechs Uhr relativ ausgeschlafen, für meine Verhältnisse, aber schliesslich bin ich gestern ja auch schon um sieben Uhr ins Bett, weil ich dermassen hinüber war. Zwar bin ich um elf nochmals aufgewacht, war aber gescheit genug, mich einfach umzudrehen und weiterzuschlafen. Die Nacht war unruhig, ich erwachte dauernd und träumte Scheiss, noch mehr als sonst, und einige Male dachte ich, ich würde wohl nicht mehr einschlafen können, bewies mir aber doch immer das Gegenteil. ganzer Eintrag // read more

Die Stille, so laut {Unsinn 12-11-28}

Ich sehe nicht so gut. Ich sehe nicht direkt schlecht, nur einfach nicht so gut. Ohne Brille kann ich noch knapp ein Buch lesen, alles was weiter als eine halbe Armlänge von meinem Gesicht entfernt ist, sehe ich nur unscharf. Das ist weder eine seltene Schwäche, noch ist es irgendwas, das mich in meinem Leben extrem beeinträchtigt, eigentlich könnte ich sogar sagen, dass es mich überhaupt nicht stört (ausser, wenn ich mit meiner Freundin schwimmen gehe, die Linsen verloren habe und sie unter all den anderen Badegästen nicht mehr erkenne, sobald sie mehr als drei Meter von mir entfernt ist).
Allerdings scheint diese nicht sehr seltene und auch nicht weiter beeinträchtigende Sehschwäche in meinem Körper etwas ausgelöst zu haben: ich rieche und höre sehr gut. Und DAS wiederum ist manchmal nur sehr schwer zu ertragen. ganzer Eintrag // read more

und ZACK war’s Herbst. {unsinn 12.11.25}

Gestern noch dachte ich, dass es dieses Jahr wohl niemals Herbst wird. Gestern noch erschien mir die Welt so unverschämt grün, gestern noch roch es so stark nach Frühling, dass ich beinahe zu heulen anfing, weil ich den Frühling doch so sehr nicht mag, weil er mich jedes Jahr wieder daran erinnert, dass sich die Natur verändert, dass sie jedes Frühjahr aufs Neue erwacht und dass mit jedem neuen Jahr ein bisschen was anders wird, auch wenn das grosse Ganze unverändert scheint. ganzer Eintrag // read more

Unsinn 12.09.13

Es ist Donnerstag, aber eine Weile lang denke ich, es sei Freitag. Warum, kann ich mir nicht erklären, es ist nicht so ein «yeah, morgen muss ich nicht früh aufstehen»-Gefühl. Der Tag fühlt sich ganz einfach nicht wie ein Donnerstag an. Es ist ähnlich wie letzten Sonntag, als ich mitten in der Nacht aufwachte und überzeugt war, drei Stunden später aufstehen und ins Büro gehen zu müssen. Aufstehen musste ich zwar, aber statt ins Büro zu gehen und den Plattenentwickler zu putzen, musste ich in den Stall radeln und Boxen ausmisten. ganzer Eintrag // read more